Die Geißel der Menschheit: Über Krebs und Früherkennungsverfahren

Neben kardiovaskulären Erkrankungen ist Krebs die häufigste Todesursache der Menschen. Krebs kann durch unausgewogene Ernährung, ungesunden Lebensstil oder auch genetische Faktoren beeinflusst werden und entstehen.

 

Dr. Felicitas Scholten, Leitende Oberärztin der Onkologie am varisano Klinikum Frankfurt Höchst, erklärt im Interview, ob man Krebs vorbeugen kann und welche Früherkennungsmethoden es gibt.

Was ist Krebs und was macht die Erkrankung so gefährlich?

Krebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, bei der eine körpereigene Zelle durch einen genetischen Fehler, also eine Mutation, bösartig entartet und sich dann vermehrt. Diese Zelle verhält sich ganz anders als gesunde, sie nimmt ihre eigentliche Funktion nicht mehr wahr und beginnt sich unkontrolliert zu vermehren. Organsysteme und Blutzellen werden so verändert, dass sie ihre eigentlichen Funktionen nicht mehr wahrnehmen können. Das ist es letztendlich, was eine Krebserkrankung so gefährlich macht – die Tumorzellen werden entweder zum Hindernis oder stören die Funktion des betroffenen Organs.

Man spricht sehr oft von Vorsorgeuntersuchungen und verbindet damit eine gewisse Prävention. Aber kann man einer Krebserkrankung überhaupt vorbeugen?

Eine klassische „Vorsorgeuntersuchung“  ist zum Beispiel die HPV-Impfung bei Jugendlichen ab dem 9. Lebensjahr zu nennen, die Krebsarten, die durch das HP-Virus entstehen (z.B. Gebärmutterhalskrebs) zu verhindern. Bei den bekannten „Vorsorgeuntersuchungen“ wie beispielsweise dem Mammographie-Screening bei Brustkrebs handelt es sich eigentlich um Früherkennungsprogramme. Das heißt, das sind Untersuchungen, die den Krebs im Frühstadium erkennen, sodass eine rasche Behandlung den Tumor beseitigt und so eine Metastasierung verhindert werden kann. Bei der Coloskopie (Darmspiegelung) gehen Vorsorge und Früherkennung quasi Hand in Hand. Polypen können bösartig entarten und werden in einer Coloskopie entdeckt und können sofort entfernt werden, so kann einer Tumorerkrankung vorgebeugt werden.

Um die eigentliche Vorsorge muss man sich aber auch selbst kümmern, beispielsweise durch eine gesunde, bewusste Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Eine Garantie dafür, nicht an Krebs zu erkranken, gibt es leider nicht. Das ist meiner Meinung nach das tragische an dieser Krankheit - gewisse Dinge hat man nicht in der Hand und eine Erkrankung wie Krebs kann willkürlich auftreten. Umso wichtiger ist es, entsprechende Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig machen zu lassen, je früher man die Krankheit erkennt, umso besser stehen die Heilungschancen.

Welche Früherkennungsverfahren gibt es?

Die unterscheiden sich je nach Tumorart. Bei Brustkrebs tastet der Frauenarzt ab dem 30. Lebensjahr jährlich die Brust einmal ab und zusätzlich dazu können Frauen ab dem 50. Lebensjahr (bis zum 70. Lebensjahr) alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening machen. Sonographische Untersuchungen sind ohne begründeten Verdacht keine Kassenleistung. Eine Genitaluntersuchung auf Gebährmutterhalskrebs erhalten Frauen ab dem Alter von 20 Jahren alle 3 Jahre.

Zur Früherkennung von Prostatakrebs gibt es die Tastuntersuchungen, die Männer ab 45 Jahren in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus gibt es noch den PSA-Test. Ein Hautkrebsscreening kann ab dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre beim Facharzt erfolgen. 

Zur Darmkrebsfrüherkennung empfiehlt man Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren eine Darmspiegelung. Bei unauffälligem Befund wiederholt man die Darmspiegelung nach 10 Jahren. Einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl kann alle 2 Jahre durchgeführt werden. Bei Krebserkrankungen die eine familiäre Häufung zeigen, müssen die Früherkennungsuntersuchungen individuell intensiviert werden.

Wo kann man weitere Informationen über Früherkennungsverfahren erhalten?

Man kann sich bspw. auf den Seiten der Deutschen Krebshilfe erkundigen und das Gespräch mit dem Hausarzt suchen.

Mehr über die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen in an den varisano Kliniken Frankfurt-Main-Taunus

Onkologisches Zentrum Klinikum Frankfurt Höchst

Darmzentrum Krankenhaus Bad Soden

Lungenkrebszentrum