Die klinische Pharmazie beschäftigt sich mit dem optimierten Einsatz von Medikamenten, der Reduktion oder Vermeidung von Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und der Verbesserung der Wirksamkeit der Medikation im Sinne einer individualisierten Pharmakotherapie und führt damit zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit. Dies gelingt nur in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit, idealerweise in einem Tetralog aus Patient:innen, Ärzt:innen, Pflegekräften und klinischen Pharmazeut:innen. Dieses Konzept der tetralogischen Zusammenarbeit wurde im Jahr 2009 von Frau Prof. Hahn und der Chefärztin der Klinik für psychische Gesundheit, Frau Prof. Roll, entwickelt und 2011 unter dem Begriff „Eichberger Modell© erstmals erfolgreich umgesetzt. Das Modell wurde bereits mehrfach mit Fachpreisen ausgezeichnet.

Prof. Dr. Martina Hahn ergänzt seit Anfang April 2022 das Team der Klinik für psychische Gesundheit und verantwortet den Fachbereich klinische Pharmazie (Psychiatrische Institutsambulanz). Sie ist schwerpunktmäßig in der Psychiatrischen Institutsambulanz eingesetzt. Durch direkte Patient:innenkontakte, Beratung von Ärzt:innen, Pflegekräften sowie Psycholog:innen trägt die klinische Pharmakologie dazu bei, die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patient:innen zu erhöhen. Auch die Adhärenzförderung stellt einen wichtigen Bestandteil der Arbeit von Frau Professorin Hahn dar. Dazu werden Informationsgruppen und Einzelgespräche angeboten. Durch den Ansatz des shared-decision making werden die Patient:innen aktiv an der Auswahl der Arzneimittel beteiligt. Da die Angehörigen ein wichtiges Bindeglied bei der Versorgung psychisch erkrankter Menschen darstellen, sind diese bei den Beratungsgesprächen herzlich willkommen.

Frau Professorin Hahn ist klinische Pharmazeutin und Apothekerin. Sie hat Lehraufträge an der Philipps-Universität Marburg, der Goethe-Universität Frankfurt und der University of Florida, USA. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Interaktionen, Therapeutisches Drug Monitoring und Pharmakogenetik sowie somatische Komorbiditäten bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Sie leitet die PSY-KOMO Studie an der Universitätsklinik Frankfurt, an der sich die Klinik für psychische Gesundheit beteiligt. Sie ist Autorin mehrerer Fachbücher und hat bereits mehr als 50 Fachartikel publiziert.

Prof. Dr. rer. physiol. Dr. habil. Martina Hahn, Leitung Fachbereich Klinische Pharmazie, Klinik für psychische Gesundheit, varisano Klinikum Frankfurt Höchst

Leitung
Prof. Dr. Martina Hahn

Klinische Pharmazeutin
Fachapothekerin für klinische Pharmazie

Tel.: 069 3106 3292
martina.hahn@varisano.de

Unsere weiteren Schwerpunkte

Unsere psychiatrische Institutsambulanz behandelt Menschen mit psychischen Erkrankungen aus dem gesamten psychiatrischen Spektrum, die eine krankenhausnahe Behandlung benötigen. Hierzu gehören Menschen, bei denen eine multiprofessionelle ambulante fachpsychiatrische Behandlung erforderlich ist oder die aufgrund der Schwere der Erkrankung nicht in einer niedergelassenen Praxis behandelt werden können. Eine Besonderheit ist dabei die aufsuchende Pflege. Weiterhin übernehmen wir auf Anfrage die ambulante psychiatrische Behandlung für psychisch erkrankte Menschen in Wohneinrichtungen und auch in Pflegeheimen.

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Unsere Klinik befindet sich in einem Umstrukturierungs- und Modernisierungsprozess. Dazu gehört die Etablierung moderner Diagnose- und Behandlungskonzepte auf sogenannten störungsspezifischen Stationen. So wird es Schwerpunktstationen für die Behandlung von affektiven und Angsterkrankungen, psychotischen Erkrankungen, stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen, gerontopsychiatrischen Krankheitsbildern, Persönlichkeitsstörungen und Trauma-Folgeerkrankungen sowie akutpsychiatrischen Krankheitsbildern geben. Die Therapien orientieren sich an internationalen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

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In unserer Tagesklinik mit 22 Plätzen behandeln wir psychisch erkrankte Menschen werktags zwischen 8 und 16 Uhr. Die Übernachtung findet im jeweiligen zu Hause statt. Auch das Wochenende verbringen die sich bei uns in Behandlung befindenden Menschen zu Hause. Wir behandeln das gesamte Spektrum psychosomatisch-psychiatrischer Erkrankungen mit Ausnahme von einigen gerontopsychiatrischen Krankheitsbildern und reinen Abhängigkeitserkrankungen.

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