Die Behandlung von Gefäßmissbildungen erfolgt in unserer Klinik immer in enger Zusammenarbeit mit der Neurologie, Neuroradiologie und Strahlentherapie. Gefäßmissbildungen im Gehirn können unter anderen Aussackungen von Hirnarterien (Aneurysmen) oder aber auch Gefäßschwämme (Angiome) sein. Die Art der Behandlung solcher Erkrankungen passt sich dabei fortlaufend den Änderungen des technischen Fortschrittes an.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass nicht alle Aussackungen von Hirngefäßen behandelt werden müssen, da die Wahrscheinlichkeit des Aneurysmas zu platzen von vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine individuelle Beratung von Expert:innen ist also bei diesem Krankheitsbild von besonderer Bedeutung.
Sollte eine Behandlung der Gefäßaussackung (Aneurysma) notwendig sein, erhalten Sie von unserem Neurovaskulären Team eine Behandlungsempfehlung, die zum Teil in der neurochirurgischen Ausschaltung („clipping“) und zum Teil aus der endovaskulären Ausschaltung („coiling“) bestehen wird. Die endovaskuläre Versorgung, also die Behandlung im Gefäß selbst, erfolgt durch unsere Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin.
Zur Diagnostik halten wir alle modernen Möglichkeiten zur Darstellung von Blutgefäßen vor, unter amderem die CT-Angiographie mit CT-Perfusion, die Kernspintomographie (MRT), die MR-Angiographie sowie die Digitale Substraktionsangiographie (DSA).
Blutschwämmchen (Arteriovenöse Malformationen) sind meist angeboren und nehmen im Laufe des Lebens an Größe zu. Symptome, Alter der Patient:innen, Größe, Lage und Beschaffenheit des Blutschwamms entscheiden darüber, ob und wie wir unsere Patient:innen therapieren.
Typischerweise erstellen wir für unsere Patient:innen innerhalb unseres Neurovaskulären Zentrums ein individuelles Therapiekonzept. Dies könnte beispielsweise darin bestehen, dass zunächst Blutgefäße verschlossen (embolisiert) werden und das Blutschwämmchen anschließend operativ oder mit Strahlentherapie (radiochirurgisch) weiterbehandelt wird.
In unserer Klinik werden auch Erkrankungen der Nerven behandelt, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen, sogenannte periphere Nerven. Die Behandlung umfasst sowohl Engpass-Syndrome, rekonstruktive Eingriffe nach Verletzungen, aber auch Tumore peripherer Nerven.
Auf unserer Neuro-Intensivstation sind Patient:innen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Hirnblutungen, schwere Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Status epilepticus, entzündliche Erkrankungen des Nervensystems) in erfahrenen Händen. Auch Patient:innen nach einer Operation oder neuroradiologischen Intervention am Gehirn oder der Wirbelsäule können hier, wenn es notwendig sein sollte, intensivmedizinisch betreut werden.
Tumore können in allen Bereichen des Gehirns auftreten, egal ob gut- oder bösartig. In den meisten Fällen sind die Tumoren für unsere Neurochirurg:innen schonend erreichbar und können so gut operiert werden. Im Mittelpunkt der operativen Behandlung von Hirntumoren steht für uns die Sicherheit der Patient:innen. Demgegenüber steht allerdings auch die möglichst komplette (radikale) Entfernung des Tumors. Für die exakte Entfernung eines Gehirntumors, bei gleichzeitiger Schonung intakten Gewebes, ist daher zunächst die Nutzung des Operationsmikroskops unerlässlich.
Unser Neurovaskulären Zentrum ist auf die Therapie und Beratung bei Schlaganfällen, Gefäßverengungen, Missbildungen an Gefäßen des Gehirns oder des Rückenmarks sowie auf die Behandlung von Gefäßentzündungen spezialisiert. Die Diagnose und Therapie dieser Gefäßerkrankungen sollten heutzutage ausschließlich von einem Team aus Spezialist:innen verschiedener Fachdisziplinen vorgenommen werden. Deshalb arbeiten im Neurovaskulären Zentrum des varisano Klinikums Frankfurt Höchst Neurolog:innen, Neuroradiolog:innen, Neurochirurg:innen, Gefäßchirurg:innen, Notfallmediziner:innen und Intensivmediziner:innen bei der Diagnostik und Therapie gefäßbedingter Erkrankungen der arteriellen und venösen Blutgefäße des Hirnkreislaufs eng zusammen.
Die neurochirurgische Notfallversorgung bezieht sich auf Verletzungen und Erkrankungen des Nervensystems, der Wirbelsäule und des Rückenmarks, aber auch der peripheren Nerven. Wir sind rund um die Uhr für unsere Patient:innen mit neurologischen Akuterkrankungen, wie z.B. Schädel-Hirn-Trauma und Hirnblutungen da.
In unserer Klinik werden auch Erkrankungen behandelt, die vorwiegend im Baby- und Kindesalter auftreten. Zu den häufigsten kinderneurochirurgischen Krankheitsbildern gehören der kindliche Wasserkopf (Hydrocephalus), bestimmte kindliche Tumorerkrankungen, angeborene Fehlbildungen des kindlichen Wirbelkanals (Meningozelen, Meningomyelozelen), umgangssprachlich auch als „offener Rücken“ bezeichnet, sowie der vorzeitige Verschluss der Wachstumsfugen im Bereich der kindlichen Schädelknochen (Kraniosynostosen). Darüber hinaus versorgen wir Kinder nach Verletzungen des Kopfes und der Wirbelsäule.
In unserer Klinik werden auch Schmerzsyndrome behandelt, die trotz konservativer und schmerztherapeutischer Behandlung nicht tolerierbar sind. Zu diesen Erkrankungen zählen die Trigeminusneuralgie (Schmerzerkrankung des Gesichtsnervs), der Spasmus hemifacialis (Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur) und neuropathische Schmerzen.
Wir behandeln Beschwerden, die in allen Abschnitten der Wirbelsäule neu auftreten oder nach erfolgter Operation wiederkehren. Die Ursachen können in Verschleiß, einer Verletzung oder aber auch einem Wirbelsäulentumor liegen. Eines unserer wichtigsten Ziele besteht in der Feststellung, ob es überhaupt einer operativen Therapie bedarf oder ob die individuellen Beschwerden konservativ behandelt werden können.