Auf den ersten Blick werden Sie vielleicht erschrocken sein über die vielen Kabel und Schläuche, die verschiedenen Geräte und fremden Geräusche auf unserer Intensivstation. Dies alles dient dazu, Ihr Kind optimal zu versorgen, zu beobachten und zu betreuen.
Jede:r unsere:r kleine:n Patient:innen wird für die Dauer seines/ihres Aufenthalts mit einem Monitor überwacht. Die Elektroden auf dem Oberkörpermessen die Herz- und Atemfrequenz, eine Manschette an Arm oder Bein misst den Blutdruck und ein rot leuchtender Sensor die Sauerstoffsättigung. Wie umfangreich ein Kind überwacht wird, hängt von der Art und der Schwere der Erkrankung ab.
Werden bestimmte Grenzwerte am Monitor über- oder unterschritten, gibt der Monitor Alarm und macht auf Veränderungen aufmerksam. Dabei hat unser Team alle wichtigen Werte an zentraler Stelle auf der Station im Blick. So können wir auf jeden Alarm schnell reagieren, auch wenn gerade niemand im Zimmer ist.
Unsere große neonatologische und interdisziplinär-pädiatrische Intensivstation bietet 20 Behandlungsplätze mit allen Möglichkeiten der modernen Intensivtherapie.
Um für die Entwicklung der Frühgeborenen die beste Voraussetzung zu schaffen, wird eine Kombination aus sanfter Frühgeborenenpflege und moderner Technik angewandt. Wir arbeiten mit hochmodernen CPAP- und Beatmungsgeräten. Dabei folgen wir dem Prinzip der minimal-invasiven Beatmungsmedizin und nutzen dies insbesondere bei kleinen Frühgeborenen sehr erfolgreich.
Unser Schwerpunkt liegt in der Früh- und Neugeborenenmedizin. Darüber hinaus versorgen wir Kinder jeglichen Alters bei schwerwiegenden Erkrankungen und zur postoperativen Überwachung nach großen chirurgischen Eingriffen. Eine Besonderheit im varisano Klinikum Frankfurt Höchst: Die komplette dritte Etage wurde gestalterisch auf unsere künftigen Patient:innen ausgerichtet und viele kindgerechte Möglichkeiten der Ablenkung geschaffen.
Unser Team besteht aus Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen, Kinderärzt:innen, Physiotherapeut:innen, Stillberater:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und Seelsorger:innen. Ärzt:innen und Pflegekräfte gewährleisten rund um die Uhr eine optimale Versorgung, die sich an den individuellen Bedürfnissen Ihres Kindes orientiert. Wir sind anerkannt als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1). Zusätzlich besetzen wir einen speziellen Baby/Kindernotarztwagen, der zu Notfällen und Kreißsaaleinsätzen außerhalb der Klinik fährt.
In Ihrer Rolle als Eltern sind und bleiben Sie die wichtigsten Bezugspersonen für Ihr Kind. Wann immer möglich, dürfen Sie bei Ihrem Kind sein, es beruhigen, anfassen oder mit ihm sprechen. Unser Team erklärt Ihnen gern, was gerade passiert und welche Schritte geplant sind.
Scheuen Sie sich bitte nicht, Fragen zu stellen oder Sorgen mitzuteilen – wir nehmen Sie ernst und begleiten Sie und Ihr Kind mit Fachwissen, Erfahrung und Herz.
Wir wissen, wie wichtig es für Ihr Kind ist, dass Sie bei ihm sein können. Daher haben wir keine festen Besuchszeiten.
Für die Kinder unserer Station ist eine ruhige und entspannte Umgebung, in der sie sich entwickeln und gesund werden können, sehr wichtig. Daher legen wir großen Wert auf eine familienzentierte Versorgung Ihres Kindes, möchten unsere kleinsten Patient:innen jedoch auch vor Infektionen schützen.
Mehr Informationen zu den aktuellen Besuchsregeln in unserem Kinderzentrum
Direkt auf dem Flur der Station A35/A37 gibt es für Eltern von intensivpflichtigen Kindern separate Elternzimmer mit Hotelcharakter, so dass Sie in direkter Nähe zu Ihrem Kind übernachten können.
Sprechen Sie uns gerne an.
Die Hygiene spielt auf unserer Intensivstation eine große Rolle. Bitte legen Sie vor jedem Besuch Schmuck an Händen und Unterarmen ab, um diese anschließend gründlich zu waschen, zu trocknen und zu desinfizieren. Unter Schmuckstücken wie Ringen und Uhren können sich Keime sammeln, daher bitten wir Sie, diese während des Kontaktes mit Ihrem Kind nicht zu tragen.
Bei Schnupfen, Husten und Herpes im Mundbereich sprechen Sie uns bitte vor Betreten des Zimmers an. Um Ihr Kind vor einer Infektion zu schützen, muss hier ein Mundschutz getragen werden. Falls Sie stärker erkrankt sind, informieren Sie bitte die betreuende Pflegekraft, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Um den Kontakt zu Ihrem Kind zu intensivieren, bieten wir Ihnen bei Früh- und Neugeborenen das sogenannte „Känguru(h)en“ an. Starten Sie möglichst direkt nach der Geburt damit. Hierfür legen wir Ihnen Ihr Kind auf Ihren unbekleideten Oberkörper. Dieser direkte Hautkontakt fördert die Eltern-Kind-Beziehung, die Bildung von Muttermilch und wirkt sich zudem positiv auf die Entwicklung der Früh- und Neugeborenen aus.
Ihr Kind hört bekannte Geräusche wie Ihren Herzschlag und Ihre Stimme, nimmt Ihren Geruch wahr und lässt sich von den Schaukelbewegungen Ihrer Atmung beruhigen. Diese intensive Nähe wirkt sich auch positiv auf Atmung und Kreislauf Ihres Kindes aus. Bringen Sie sich Zeit mit, damit Sie es beide genießen können. Das „Känguru(h)en“ ist eine Ruhezeit, deswegen bietet es sich an, dies an die Pflege Ihres Kindes anzuschließen.
Auf Grund der höheren Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Inkubator reichen hier meist Söckchen, ein dünner Strampler oder ein Body. Frühgeborene liegen häufig auch nur mit einer Pampers im Brutkasten, da die Ärzt:innen und Pflegekräfte so die Vitalzeichen Ihres Kindes (z.B. Atmung, Hautfarbe, Kreislauf) besser beobachten können.
Kleidung vermittelt neben Geborgenheit auch Sicherheit. Wir legen großen Wert darauf, dass Ihr Kind möglichst angezogen im Inkubator liegt. Welche Kleidung für Ihr Kind während des stationären Aufenthalts sinnvoll ist, entscheidet das Pflegepersonal in enger Abstimmung mit Ihnen. Ältere Kinder, die in Wärme- oder Gitterbetten liegen, können normalerweise angekleidet werden. Hierfür steht stationseigene Wäsche zur Verfügung. Selbstverständlich dürfen Sie Ihrem Kind aber auch eigene Kleidungsstücke mitbringen, um so das Gefühl einer gewohnten Atmosphäre (wie Zuhause) zu vermitteln.
Trotz sorgfältiger Dokumentation, dass eigene Kleidung mitgebracht wurde, passiert es in seltenen Fällen, dass diese mit in die Krankenhauswäsche gerät. Wir bitten um Verständnis, dass wir für die Wiederbeschaffung Ihrer Kleidungsstücke keine Garantie übernehmen können.
Im Laufe Ihres Aufenthaltes auf der Kinderintensivstation werden Sie mit vielen Fremdwörtern konfrontiert werden. Die am häufigsten im Stationsalltag von uns verwendeten Begriffe möchten wir Ihnen hier kurz erklären. Bitte fragen Sie immer nach, wenn Sie etwas nicht verstehen – wir erklären es Ihnen gern.
Sobald es der Gesundheitszustand Ihres Kindes ermöglicht, möchten wir Sie in die Pflege mit einbeziehen. Damit die für Ihr Kind wichtigen Ruhe- und Schlafphasen eingehalten werden können, möchten wir Sie bitten, diese Zeiten vorher mit uns abzustimmen.
Bei Früh- und Neugeborenen legen wir großen Wert darauf, dass Sie Ihr Kind kennenlernen und auf seine Signale und Bedürfnisse eingehen können. Sie werden spüren, dass Sie mit zunehmender Erfahrung Sicherheit im Umgang mit Ihrem Kind gewinnen und immer mehr Tätigkeiten übernehmen können.
Wie lange Ihr Kind auf der Kinderintensivstation bleibt, ist abhängig vom Genesungsprozess. In jedem Fall haben Sie auch hier die Möglichkeit, Ihr Kind mit unserer Unterstützung zu versorgen.
Hat sich der Zustand Ihres Kindes soweit stabilisiert, sodass es keine Intensivüberwachung und -therapie mehr benötigt, kann es auf eine andere Kinderstation verlegt oder sogar direkt nach Hause entlassen werden. Meist werden Früh- und Neugeborene auch im Laufe ihres Wachstumsprozesses auf die Frühgeborenenstation A39 verlegt. Diese befindet sich in direkter räumlicher Nähe zur Kinderintensivstation.
Als Perinatalzentrum Level 1 arbeiten unsere Kinderabteilungen eng zusammen, sodass jederzeit die bestmögliche Versorgung Ihres Kindes gewährleistet ist. Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Wir tun alles dafür, dass sich der Zustand Ihres Kindes stabilisiert und verbessert. Dabei stehen die medizinische Sicherheit, eine kindgerechte Pflege sowie die Unterstützung Ihrer Familie im Mittelpunkt.
Dr. med. Johannes Eisen
Oberarzt
Telefon: 069 3106-53500
E-Mail: johannes.eisen@varisano.de
Matthias Reger
Oberarzt
Telefon: 069 3106-50487
E-Mail: matthias.reger@varisano.de
Diabetes ist mehr als Blutzucker messen und Insulin spritzen. Unsere Patient:innen mit Diabetes unterstützen wir in allen Lebenslagen von der Diagnose über akute Probleme bis hin zur Therapieanpassung oder Umstellung auf eine andere Therapieform mit unserem Behandlungsteam. Dazu gehören Kinderdiabetologen, Diabetesberaterinnen, diabeteserfahrene Kinderkrankenpflegekräfte und Kinderärzt:innen, Krankengymnastinnen, Psychologinnen und Kolleg:innen des Sozialdienst.
Zur Abklärung und Behandlung bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich oder bei Erkrankungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse steht ein spezialisiertes Team aus Kindergastroenterolog:innen, Diätassistent:innen und Pfleger:innen zur Verfügung. Unsere Diagnostik umfasst u.a. spezielle Blut- und Stuhluntersuchungen, Atemtests auf Milch- oder Fruchtzuckerunverträglichkeit, Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie die Spiegelung (Endoskopie) des oberen und unteren Verdauungstrakts einschließlich Begutachtung der Gallengänge (ERCP).
In der Kinderkardiologie werfen wir einen „Sanften Blick ins Herz“. Mit sogenannten nichtinvasiven Maßnahmen diagnostizieren unsere Kinderkardiolog:innen angeborene und erworbene Herzfehler, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Störungen. Zudem übernehmen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Kinderherzzentrum Gießen die Nachbetreuung von Kindern und Jugendlichen nach Herzoperationen.
Wir freuen uns über jede unkomplizierte Geburt und alle gesunden Neugeborenen in unserer Klinik. Sollten sich jedoch bestimmte Risiken während der Schwangerschaft zeigen, müssen frühzeitig besondere Vorkehrungen getroffen werden. Wir sind als Perinatalzentrum Level 1 (höchste Versorgungsstufe) auf die Versorgung von jeglichen Risikoschwangerschaften, einschließlich extrem kleiner Frühgeborener mit einem Geburtsgewicht von unter 500 bis 1.000 Gramm, spezialisiert.
Das Aufgabengebiet der Neuropädiatrie umfasst die Abklärung und Behandlung aller Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskulatur sowie Stoffwechselerkrankungen, Fehlbildungssyndrome, Schädel-Hirn-Verletzungen und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. In unserer Klinik bieten wir eine umfangreiche neurologische Diagnostik an, die in Abhängigkeit vom Alter des Kindes im Rahmen eines tagesklinischen oder eines stationären Klinikaufenthaltes erfolgen kann.