Der Holmium-Laser – Das Multi-Tool der Urologie

Der Holmium-Laser dient bereits seit vielen Jahren in der Urologie zur Behandlung der Prostatavergrößerung und der Therapie von Harnsteinen. Ebenso können mit dem Laser Verengungen der Harnröhre oder des Blasenhalses angegangen werden.

Durch den Holmium-Laser werden nahezu alle in der Urologie denkbaren lasertherapeutischen Anwendungen in einem Gerät vereint.

Bei der Therapie der Prostatavergrößerung ergibt sich gegenüber dem „Greenlight“-Laser der Vorteil, dass Prostatagewebe zur feingeweblichen Untersuchung gewonnen werden kann. So kann auch das Vorliegen eines Prostatakrebses bei vermeintlich gutartiger Prostatavergrößerung diagnostiziert werden (immerhin in ca. zehn Prozent der Fälle). Eine Diagnoseverschleppung kann vermieden werden, und dem Patienten kann frühzeitig eine weitere Therapie mit deutlich höherer Chance auf Heilung angeboten werden.

Der Laser kennt keine Größenlimitierung bei der Behandlung der vergrößerten Prostata durch die Harnröhre. Die klassische transurethrale Prostataresektion (TUR-P), wie auch der „Greenlight“-Laser sind aufgrund ihres Verfahrens nur bis zu einer bestimmten Prostatagröße verwendbar. Größere Prostatavolumina können bei diesen Verfahren nur durch einen offenen chirurgischen Eingriff (Bauchschnitt) behandelt werden.

Ebenso wie der „Greenlight“-Laser kann der Holmium-Laser auch zur verdampfenden Therapie der Prostatavergrößerung (Laservaporisation) eingesetzt werden. Dieses Verfahren wird in unserer Klinik hauptsächlich bei Patienten angewandt, die aufgrund der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten, die nicht abgesetzt werden können, ein sehr hohes Blutungsrisiko haben.

Gegenüber der klassischen TUR-Prostata, in der mit einer stromdurchflossenen Schlinge das Prostatagewebe „abgehobelt“ wird, kann durch die Verwendung des Holmium-Lasers das Risiko operationsbedingter Blutungen und damit verbunden auch das Risiko einer nötigen Bluttransfusion deutlich gesenkt werden. Wie eine Auswertung unter unseren Patienten ergab, war die Wahrscheinlichkeit eine Bluttransfusion erhalten zu müssen, deutlich geringer: Im Vergleich der Holmium-Laser-Enukleation der Prostata zu der früher angewendeten TUR-P ergibt sich eine Reduktion von etwa zehn Prozent auf unter zwei Prozent.

Zusammenfassend steht der Holmium-Laser für nahezu alle in der Urologie denkbaren lasertherapeutischen Anwendungen bereit und ist somit in unseren Augen der „Goldstandard“ zur schonenden Behandlung der vergrößerten Prostata.