Hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITOC)

Mit der der „hyperthermen intrathorakalen Chemotherapie“, kurz HITOC, bieten wir unseren Patient:innen eine neue innovative Therapieoption an. Dabei handelt es sich um eine moderne Möglichkeit, im Rahmen einer Operation eine Spülung des Brustkorbes mit erwärmter Chemotherapie durchzuführen. Seit über zehn Jahren setzen wir bereits ein ähnliches Verfahren zur Entfernung von Metastasen im Bauchraum ein (HIPEC).

Die relativ neue Methode kommt in ausgesuchten Fällen bei bösartigen Erkrankungen des Brustfells (Pleura) zur Anwendung. Insbesondere in der Behandlung des Pleuramesothelioms, einem bösartiger Tumor des Rippenfells, kann nach kompletter Entfernung des Rippenfells die Chemotherapie unter Erwärmung effektiv eingesetzt werden. Ziel der HITOC ist eine Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle mit entsprechend längerem rezidivfreiem und Gesamtüberleben. Nur erfahrene Kliniken bieten dieses aufwändige Verfahren an.

Mit einer speziellen Pumpe wird während der Operation der Brustkorb mit einer auf 42° Celsius erwärmten Chemotherapie-Lösung gespült. So können mögliche verbliebene Tumorzellen nach der Entfernung des Rippenfells durch die lokale Wirkung der Chemotherapie abgetötet werden. Durch die Erwärmung der Lösung wird die Eindringtiefe der Chemotherapeutika deutlich vergrößert.

Die neue Therapieoption ergänzt die langjährigen Erfahrungen der Klinik mit der hyperthermen Chemotherapie des Bauchraumes (HIPEC) und stellt zugleich eine konsequente Weiterentwicklung dar. Schwerpunktmäßig binden wir die bereits vorhandenen Expertisen des Sarkomzentrums (Mesotheliome werden zu den Sarkomen gerechnet), des Lungenzentrums am Klinikum Frankfurt Höchst und dem nach DKG zertifizierten Onkologischen Zentrums ein.

Die HITOC kann in ausgesuchten und geeigneten Fällen bei folgenden Krankheitsbildern angewendet werden:

  • Epitheloides Pleuramesotheliom
  • pleural metastasierts Thymom / Thymuskarzinom
  • pleural metastasiertes T1/T2 Bronchialkarzinom
  • Pleurakarzinose (Rippenfellbefall) anderer bösartiger Tumoren