Bösartige Veränderungen (Krebs) im Kopf-Hals-Bereich, insbesondere in Schlund (Hypopharynx) und Rachen (Oropharynx) oder am Kehlkopf (Larynx), stellen für die Betroffenen immer eine schwerwiegende Diagnose dar.
Im Vordergrund stehen für uns der Erhalt der Lebensqualität und das Überleben der Patient:innen. Ob mit oder ohne Operation, mit oder ohne Luftröhrenschnitt, stets sind unsere Therapieentscheidungen gemeinsame Beratungsergebnisse der interdisziplinären Tumorkonferenz unseres Onkologischen Zentrums. Hier kommen die Expert:innen der HNO, Radiologie (MRT/CT), Onkologie (Chemotherapie) und Strahlentherapie zusammen und entscheiden über die optimale individuelle Krebstherapie und stimmen diese mit unseren Patient:innen ab.
In unserer Klinik haben wir eine große Erfahrung mit innovativen Behandlungen. Zur Festlegung des individuellen Therapiekonzeptes beraten wir jede:n Patient:in zusammen mit den Kolleg:innen der Onkologie und Strahlentherapie. Wichtig für die Lebensqualität bei Kopf-Halstumoren ist vor allem der Erhalt der Schluck- und Sprechfunktion. Um dies zu gewährleisten, nutzen wir moderne Therapieverfahren wie die Mikrochirurgie (auch mit Wiederherstellung durch Nah- und Fernlappen) und kombinierte Therapieformen unserer vernetzten kooperierenden Partnerkliniken (Bestrahlung, IMRT). Für die Behandlung von Metastasen stehen uns alle Möglichkeiten der modernen Tumortherapie zur Verfügung.
Da Tumorerkrankungen immer auch den gesamten Körper schwächen und die Seele (Psyche) beeinträchtigen, unterstützen uns von Anfang an die Teams der Ernährungsberatung und des Sozialdienstes. Diese kümmern sich speziell um die richtige Ernährung bei Tumorerkrankungen und sichern zusammen mit den Patient:innen und Angehörigen die optimale Betreuung während und nach der Behandlung. Eine Mitbetreuung der Patient:innen durch speziell onkologisch geschulte Psycholog:innen ist ebenfalls fester Bestandteil unseres ganzheitlichen Therapiekonzeptes.
Für fortgeschrittene Erkrankungen bieten wir auch eine chirurgische Therapie mit Wiederherstellung durch verschiedene Lappenplastiken an. Verwendet werden hierfür örtlich verschiebbare Hautbereiche (Nahlappen) sowie Haut aus anderen Körperregionen (Fernlappen). Für die nach einer Behandlung notwendige Nachsorge haben wir eine eigene Sprechstunde eingerichtet.
Unsere Klinik bietet ein umfassendes Spektrum an Untersuchungsmethoden in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und verfügt über modernste diagnostische Geräte. Zur medizinisch-technischen Ausstattung gehören unter anderem die Audiometrie (Hördiagnostik), Tubenmanometrie, Tympanometrie und Elektromyographie.
Die moderne Technik der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie erfolgt in unserer Klinik mittels hochauflösender Kamerasysteme und Monitore. Unser Schwerpunkt liegt auf der Funktionellen endoskopischen Sinus Chirurgie (FESS) und der Biostatischen endoskopischen Chirurgie des Siebbeins (BES). Hierunter versteht man schonende Operationsverfahren unter Verwendung verschiedener Winkeloptiken, die Einblicke in die für andere Verfahren nicht zugänglichen Regionen erlauben. Auf diese Weise kann gesundes Gewebe geschont und gezielt eine krankhafte Veränderung operativ behandelt werden. Besonders Patient:innen mit chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen profitieren von dieser minimalinvasiven Technik.
Operationen am Ohr gehören zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen unserer Abteilung. Zu unseren Schwerpunkten gehören u.a. die Behandlung bei chronischer Mittelohrentzündung, bei eingeschränkter Beweglichkeit oder Fixierung des Steigbügels (Otosklerose), bei Ohrdruck und Ohrfehlbildung, bei Verengungen des Gehörgangs, bei Morbus Meniere sowie bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Ertaubung (Cochlea Implantation).
Tumoren und andere Erkrankungen der Schädelbasis können eine besondere Herausforderung darstellen, da allein durch den Zugang zum erkrankten Gewebe unter Umständen gesunde Strukturen geschädigt werden müssen. Von besonderer Bedeutung sind hier die endoskopischen Verfahrensweisen an der Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen (Frontobais) und sowie das mikroskopische Vorgehen am Felsenbein (Laterobasis). Besonders spezialisiert sind wir auf die Behandlung von Akustikusneurinomen, Glomus- und Rhinobasistumore sowie Rhinoliquorrhoe.
Unser Operationsspektrum umfasst kieferchirurgische wie auch kieferorthopädische Eingriffe sowie eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie bei Patient:innen mit ausgedehnter Tumorentfernung im Kopf- und Halsbereich. Neben kieferorthopädischen Eingriffen bei Fehlbiss gehört die Kiefergelenkschirurgie zum erweiterten Behandlungsspektrum.
Ziel der plastisch-ästhetischen Gesichtschirurgie ist zum einen die Wiederherstellung der durch Erkrankungen oder angeborene Fehlbildungen veränderten Funktionen bzw. des Aussehens von Nase, Ohren und Gesicht sowie deren schönheitskosmetische Verbesserung. Unser Behandlungsangebot umfasst unter anderem die Wiederherstellung des Gesichtsnervs, die Therapie von Lähmungen des Gesichtsnervs sowie Korrekturen von Narben.