Tumoren und andere Erkrankungen der Schädelbasis können eine besondere Herausforderung darstellen, da allein durch den Zugang zum erkrankten Gewebe unter Umständen gesunde Strukturen geschädigt werden müssen. Von besonderer Bedeutung sind hier die endoskopischen Verfahrensweisen an der Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen (Frontobais) und sowie das mikroskopische Vorgehen am Felsenbein (Laterobasis).
Das Akustikusneurinom ist ein seltener gutartiger Tumor, der meist einseitig vom Gleichgewichtsnerv ausgeht. Typische Symptome sind Hörminderung, Tinnitus und selten Schwindel. Die Diagnose wird mit der Kernspintomographie (Bilder) gestellt. Die Therapie ist abhängig von der Größe, dem Grad der Schwerhörigkeit und dem Allgemeinzustand des Betroffenen. In den meisten Fällen ist die Therapie der Wahl die chirurgische Entfernung. Mit modernem Hirnnerven-Monitoring verhindern wir eine Verletzung der Gesichtsnerven. Vorteil der Chirurgie liegt darin, daß der Tumor komplett entfernt werden kann. Dies wird mit anderen Verfahren bis heute nicht erreicht.
In unserer Klinik werden Akustikusneurinome über zwei verschiedene Ohrzugänge oder gemeinsam mit der Klinik für Neurochirurgie über einen Zugang am Hinterkopf entfernt. Das komplette Hirnnerven-Monitoring steht zur Verfügung.
Etwa acht Prozent aller intrakraniellen Tumore liegen im inneren Gehörgang. Eine Entfernung erfolgt in Vollnarkose.
Dieser von den großen Gefäßen ausgehende Tumor liegt typischerweise im Bereich des Ohrschädels (Laterobasis) und führt hier (u.a.) zu einem pulsierenden Ohrgeräusch, Schwindel, Schwerhörigkeit und Kopfschmerzen. Nach entsprechenden Untersuchungen auch mittels Computertomographie und Magnetresonanztomographie erfolgt eine Verödung (Embolisation) durch unsere Neuroradiolog:innen mit einer anschließenden kompletten operativen Entfernung.
Eine Entfernung von gut- und bösartigen Tumoren der Nase, Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen erfolgt über einen minimalinvasiven endoskopischen Zugang durch die Nase oder von außen.
Im Falle eines Defektes der Hirnhaut an der vorderen Schädelbasis kann es zu einem ständigen Austritt von Hirnwasser (Liquor) kommen - z.B. nach einem Unfall. Nach einer entsprechenden Untersuchung und Identifikation der Austrittsstelle kann diese in endoskopischer Technik verschlossen werden.
Unsere Klinik bietet ein umfassendes Spektrum an Untersuchungsmethoden in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und verfügt über modernste diagnostische Geräte. Zur medizinisch-technischen Ausstattung gehören unter anderem die Audiometrie (Hördiagnostik), Tubenmanometrie, Tympanometrie und Elektromyographie.
Die moderne Technik der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie erfolgt in unserer Klinik mittels hochauflösender Kamerasysteme und Monitore. Unser Schwerpunkt liegt auf der Funktionellen endoskopischen Sinus Chirurgie (FESS) und der Biostatischen endoskopischen Chirurgie des Siebbeins (BES). Hierunter versteht man schonende Operationsverfahren unter Verwendung verschiedener Winkeloptiken, die Einblicke in die für andere Verfahren nicht zugänglichen Regionen erlauben. Auf diese Weise kann gesundes Gewebe geschont und gezielt eine krankhafte Veränderung operativ behandelt werden. Besonders Patient:innen mit chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen profitieren von dieser minimalinvasiven Technik.
Operationen am Ohr gehören zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen unserer Abteilung. Zu unseren Schwerpunkten gehören u.a. die Behandlung bei chronischer Mittelohrentzündung, bei eingeschränkter Beweglichkeit oder Fixierung des Steigbügels (Otosklerose), bei Ohrdruck und Ohrfehlbildung, bei Verengungen des Gehörgangs, bei Morbus Meniere sowie bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Ertaubung (Cochlea Implantation).
Unser Operationsspektrum umfasst kieferchirurgische wie auch kieferorthopädische Eingriffe sowie eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie bei Patient:innen mit ausgedehnter Tumorentfernung im Kopf- und Halsbereich. Neben kieferorthopädischen Eingriffen bei Fehlbiss gehört die Kiefergelenkschirurgie zum erweiterten Behandlungsspektrum.
Ziel der plastisch-ästhetischen Gesichtschirurgie ist zum einen die Wiederherstellung der durch Erkrankungen oder angeborene Fehlbildungen veränderten Funktionen bzw. des Aussehens von Nase, Ohren und Gesicht sowie deren schönheitskosmetische Verbesserung. Unser Behandlungsangebot umfasst unter anderem die Wiederherstellung des Gesichtsnervs, die Therapie von Lähmungen des Gesichtsnervs sowie Korrekturen von Narben.
Bösartige Veränderungen im Kopf-Hals-Bereich, insbesondere in Schlund und Rachen oder am Kehlkopf, stellen für die Betroffenen immer eine schwerwiegende Diagnose dar. Im Vordergrund stehen für uns der Erhalt der Lebensqualität und das Überleben der Patient:innen. Unsere Klinik hat eine große Erfahrung mit innovativen Behandlungen. Zur Festlegung des individuellen Therapiekonzeptes beraten wir jede:n Patient:in zusammen mit den Kolleg:innen der Onkologie und Strahlentherapie.