Gehörlose haben Dank einer speziellen Innenohrprothese gute Chancen wieder zu Hören. Möglich macht dies ein sogenanntes Cochlea Implantat (kurz CI).
Bei einer hochgradigen Innenohrschwerhörigkeit oder Ertaubung ist das Innenohr nicht mehr in der Lage Schall in Nervenimpulse umzuwandeln. Dann kann das Cochlea Implantat – eine Elektrode, die zur direkten Stimulation des Hörnervs in die Hörschnecke eingebracht wird – die defekten Haarzellen ersetzen und deren Aufgabe übernehmen. Einzige Voraussetzung ist ein intakter Hörnerv.
In einer ca. zweistündigen Operation wird der Elektrodenträger des Implantates in das Innenohr eingeführt, wo Elektroden den Hörnerv stimulieren und so ein fast normales Hören ermöglichen. Die Operation ist sowohl bei Kindern ab dem 6. Lebensmonat möglich, als auch bei Erwachsenen aller Altersstufen.
Das Cochlea Implantat leitet die elektrischen Impulse an das Hörzentrum im Gehirn weiter, wo die Impulse als Höreindruck interpretiert werden können. Das Implantat wird während der Operation in ein Knochenbett unter der Haut eingebracht, so dass es nach einer Einheilungsphase von ca. vier Wochen nicht mehr zu sehen ist. Der Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt, so dass nur ein kleiner Schnitt nötig ist.
Um das Implantat nach der Einheilungsphase aktivieren zu können, ist ein Sprachprozessor nötig, der hinter dem Ohr getragen wird. Die Spule stellt die Verbindung vom Sprachprozessor zum Implantat her. Ein Magnet sorgt dafür, dass die Spule auf der Kopfhaut nicht verrutscht. Der Sprachprozessor wandelt die akustisch aufgenommenen Signale in elektrische Impuse um und leitet diese an das Implantat weiter.
Folgende Voruntersuchungen sind notwendig:
Bereits während der Voruntersuchungen lernen Sie einzelne Mitglieder des CI-Teams kennen und werden von ihnen untersucht bzw. beraten. Sie erhalten Informationen über die verschiedenen Implantatsysteme sowie die Rehabilitationsmöglichkeiten.
Die Untersuchung des Hörtstatus gibt bereits vor der Implantation Aufschluss darüber, ob Sie für eine Cochlea Implantation in Frage kommen.
Vier Wochen nach der Operation findet die ambulante Erstanpassung des Sprachprozessors statt. Die Basistherapie besteht aus der Anpassung des Sprachprozessors, der Kontrolle des Hörerfolges mit dem Cochlea Implantat sowie der Hörtherapie.
Im Anschluss an die Basistherapie finden ambulante Kontrolltermine in unserer Klinik in vierteljährlichen Abständen statt. Die Termine werden individuell abgesprochen, so dass sich die Rehabilitation optimal in das Berufsleben integrieren lässt. Bei Bedarf sind auch Termine zwischen den Intervallen möglich.
Das Hörtraining stellt einen wichtigen Bestandteil auf dem Weg zum Sprachverständnis dar. Es beginnt mit der Erstanpassung vier Wochen nach der Operation. Zu Beginn wird die Wahrnehmung sprachlicher und nichtsprachlicher Ereignisse trainiert. Fortgesetzt werden Übungen zur Geräuschwahrnehmung, Vokal- und Konsonantendifferenzierung sowie dem Wort- und Textverstehen durchgeführt, ohne dass die CI-Träger die Worte von den Lippen absehen können.
Anmeldung für ambulante und stationäre Untersuchungen
Telefon: 069 3106-50781
Bitte bringen Sie eine Überweisung durch eine:n niedergelassene:n HNO-Facharzt/-Fachärztin mit.
Anmeldung für Privatpatient:innen
Telefon: 069 3106-50706
Anmeldung für Hörgeschädigte
E-Mail: hno@varisano.de
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