Dick- und Mastdarmkrebs

Mit etwa 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr gehört der Dick- und Mastdarmkrebs (Kolorektales Karzinom) zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland.

Dick- und Mastdarmkrebs entsteht meistens aus zunächst gutartigen Geschwülsten (sogenannten Polypen), die zu bösartigen Wucherungen führen können. Dieser Krebs verursacht in frühen Stadien in aller Regel keine Beschwerden. In fortgeschrittenen Stadien können allgemeine Schwäche, Blut im Stuhl, wechselndes Stuhlverhalten mit Verstopfung und Durchfällen Anzeichen eines bösartigen Tumors im Dickdarm oder Mastdarm sein.

Wenn aus einem Polypen bereits ein bösartiger Tumor gewachsen ist, kann eine Dickdarmspiegelung den Krebs in einem frühen Stadium, wenn noch keine Beschwerden bestehen, entdecken.

Besteht jedoch die Diagnose Dick- oder Mastdarmkrebs, erfolgen zunächst einige Untersuchungen, bei denen festgestellt wird, wie weit der Tumor fortgeschritten ist und ob Tochtergeschwülste (Metastasen), vornehmlich in der Leber und der Lunge, bestehen. Anschließend erfolgt in aller Regel die Operation. Hierbei wird der jeweils betroffene Abschnitt des Dickdarms mitsamt den Lymphabflusswegen entfernt, da bösartige Tumore ihre Absiedlungen zuerst in die zugehörigen Lymphknoten schicken. Die Operation kann in vielen Fällen minimalinvasiv (kleine Schnitte, Schlüssellochoperation) durchgeführt werden. Diese Operationstechnik führt zu einer schnelleren Genesung.

In frühen Tumorstadien (es bestehen keine Lymphknotenabsiedlungen und keine Organabsiedlungen) ist die Operation für die Heilung meist ausreichend.

Wenn der Tumor bereits zum Zeitpunkt der Operation Metastasen gestreut hat, wird im Anschluss an die Operation eine Chemotherapie durchgeführt.

Wenn Absiedlungen in Organen, vor allem in Leber und Lunge oder im Bauchraum (Bauchfellbefall, sog. Peritonealkarzinose), bestehen, können diese ebenfalls durch eine Operation entfernt werden. Wir führen alle Operationen dieser Art in unserer Klinik durch.

Bei Mastdarmkrebs wird in fortgeschrittenen Stadien vor der Operation eine Bestrahlungs- und Chemotherapie durchgeführt.

Auch wenn der Krebs besiegt ist, kann der Kampf gegen ihn Spuren in Ihrem Leben hinterlassen. Wir helfen unseren Patient:innen daher auch beim Umgang mit den Langzeit-Folgen dieser Erkrankung.

Nach Operationen am Darm ist eine Ernährungsberatung notwendig, um Ernährungs- und Verdauungsproblemen vorzubeugen. Wir bieten unseren Patient:innen eine qualifizierte Ernährungsberatung im Rahmen einer Sprechstunde an.

Für Menschen, die im Laufe der Krebsbehandlung einen zeitweiligen oder permanenten künstlichen Darmausgang (Stoma) bekommen, steht in unserer Klinik eine regelmäßige Stoma-Sprechstunde offen. Diese wird von einer erfahrenen Stomatherapeutin sowie einem/einer in der Stomaversorgung erfahrenen Arzt/Ärztin geleitet.

Nach Operationen am Mastdarmkrebs kann es zudem manchmal zu einer Stuhlhalteschwäche (Inkontinenz) kommen. Als erfahrenes, von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziertes Darmkrebszentrum verfügen wir über sämtliche diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, um diesem Problem zu begegnen. Hierfür steht Ihnen unsere koloproktologische Sprechstunde zur Verfügung. Vereinbaren Sie einen Termin, wir helfen Ihnen gerne.

Ferner helfen wir Ihnen, Kontakt zu Selbsthilfegruppen herzustellen. Dieser Kontakt zu Mitbetroffenen kann eine wichtige Stütze bei der Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgen sein.