Stationäre Psychotherapie für junge Erwachsene

Wir haben einen besonderen Schwerpunkt in der Therapie junger Erwachsener zwischen 18 und 27 Jahren, die sich neben ihren Krankheiten (z. B. Essstörungen, Depression, Angst- und Zwangserkrankungen sowie Borderlinestörung) mit den Herausforderungen der Übergangsphase zwischen Jugend und Erwachsenenalter auseinandersetzen müssen.

Das junge Erwachsenenalter stellt eine sehr vulnerable Lebensphase dar; zum einen verändern und entwickeln sich die Hirnstrukturen noch, zum anderen müssen die jungen Menschen sich vom Elternhaus lösen und ihren eigenen Weg finden. Die Corona-Pandemie hat junge Menschen vielfach in ihrer Entwicklung zurückgeworfen und ihre seelischen Nöte verschärft. 

Problematisch für die rechtlich volljährigen, aber psychisch noch jugendlichen Patient:innen ist zudem, dass mit dem 18. Geburtstag die kinder- und jungendpsychiatrische Versorgung nicht mehr in Anspruch genommen werden kann und die Erwachsenenpsychiatrie und –psychosomatik für die Erfordernisse der Adoleszenten nicht ausgelegt ist.

Behandlungsansatz

Unsere Patient:innen werden in die bestehende therapeutische Gruppe unserer Psychotherapiestation integriert und erhalten zusätzlich gezielte Gruppenangebote, die sich auf altersrelevante Themen konzentrieren – wie z. B. Selbstfindung, emotionale Stabilisierung, Beziehungsdynamiken und Zukunftsperspektiven.

So entsteht ein geschützter Raum für Orientierung, persönliche Entwicklung und nachhaltige Stabilisierung. Ein stationärer Aufenthalt bietet gerade in dieser Lebensphase die Chance, Abstand vom gewohnten Umfeld zu gewinnen – und sich intensiv dem eigenen inneren Prozess zu widmen.

Therapieangebot:

  • Einzel- und gruppenpsychotherapeutische Gespräche
  • Ärztliche Betreuung und ggf. medikamentöse Therapie
  • Kunst- und Kreativtherapie
  • Musiktherapie
  • Physiotherapie
  • Pflegerische Unterstützung
  • Entspannungsverfahren
  • Sozialberatung

Häufige Fragen

Wir nehmen Patient:innen ab 18 Jahren auf. Eine stationäre Therapie kann für Sie besonders hilfreich sein, wenn:

  • Ihre Symptome oder Beschwerden im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie nicht ausreichend behandelbar sind.
  • Eine ambulante Therapie nicht zeitnah verfügbar ist, Sie aber kurzfristige Unterstützung benötigen.
  • Eine tagesklinische Behandlung nicht ausreicht.
  • Eine vollständige Entlastung vom Alltag notwendig ist.
  • Sie einen sicheren und strukturierten Raum zur Stabilisierung benötigen.
  • Sie bereit sind, gemeinsam mit unserem Team und Ihren Mitpatient:innen an Ihren Beschwerden zu arbeiten – und den Wunsch haben, sich selbst besser zu verstehen und neue Perspektiven zu entwickeln.
     

Behandelt werden u. a.:

  • Depressionen und Suizidalität
  • Angststörungen und Panikattacken
  • Traumafolgestörungen / posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Dissoziative Störungen
  • Zwangsstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen (z. B. Borderline-Persönlichkeitsstörung)
  • Essstörungen (bei Anorexie: Aufnahme ab einem BMI ≥ 16)
  • Psychosomatische Störungen und chronische Schmerzstörungen
  • Belastungs- und Erschöpfungszustände (z. B. Burnout)

In einigen Situationen ist eine Aufnahme auf unserer Station nicht möglich. Dazu gehören:

  • Aktive Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Drogen)
  • Akute Psychosen / Schizophrenie
  • Bipolare Störungen
  • Anorexie mit einem BMI < 16

Sollten Sie an einer dieser Erkrankungen leiden, wenden Sie sich gerne an unsere psychiatrische Tagesklinik oder die Klinik für Psychiatrie.