Cerebralparese (spastische Bewegungsstörung)

Um uns gezielt zu bewegen, ist ein kompliziertes Zusammenspiel unserer Muskeln erforderlich. Kinder lernen üblicherweise „automatisch“, sich zu drehen, dann zu krabbeln und zu sitzen und spätestens mit etwa 18 Monaten zu laufen.

Kinder, die diese Meilensteine der Entwicklung nicht zeitgerecht erreichen, können bei uns im SPZ vorgestellt werden. Manche sind nur etwas langsam und entwickeln sich mit zusätzlicher Unterstützung, zum Beispiel Physiotherapie, und holen so die Entwicklungsverzögerung auf. Bei anderen liegt beispielsweise eine Erkrankung der Muskeln vor, die abgeklärt werden muss, um die richtige Therapie einsetzen zu können.

Eine sehr große Patient:innengruppe, die wir betreuen, hat eine spastische  Bewegungsstörung, meist bedingt durch eine frühkindliche oder intrauterine (innerhalb der Gebärmutter) Hirnschädigung, genannt Infantile Cerebralparese. Oft liegt eine Spastik in Armen und Beinen vor, bestimmte Muskelgruppen sind angespannt, die Rumpfmuskulatur ist eher schwach. Zur Behandlung stehen viele verschiedene Bausteine zur Verfügung, die wir hier im SPZ gemeinsam mit Ihnen zu einem Behandlungskonzept zusammensetzen. Mit der Physiotherapie werden Muskeln gestärkt und andere gedehnt. Mit Schienen (Orthesen) wird manchmal ein stabiler Stand erst ermöglicht, in anderen Fällen werden sie ebenfalls zur Dehnung von Muskeln und damit zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit genutzt. Eine weitere, mittlerweile sehr häufig eingesetzte Maßnahme, um Muskeln zu entspannen, ist die Behandlung mit Botulinumtoxin. Reichen die konservativen Maßnahmen nicht aus, so müssen operative Behandlungswege besprochen werden.

Konkrete Angebote im SPZ sind:

  • Physiotherapie nach verschiedenen Konzepten (Vojta, Bobath, vibrationsgestützte Therapie u.a.)
  • Ultraschallgesteuerte, ambulante Behandlung mit Botulinumtoxin
  • Interdisziplinäre Hilfsmittelsprechstunde
  • Gemeinsame kinderorthopädisch/neuropädiatrische Sprechstunde