Bösartige Erkrankungen des männlichen Genitals

Hodentumoren

Bösartige Hodentumoren können sich bereits während der Pubertät entwickeln und sind wie alle Krebserkrankungen unbehandelt in den Tod führende Erkrankungen.

Auffällig werden Hodentumoren durch eine schmerzlose Vergrößerung des Hodens oder eine tastbare Verhärtung im Bereich des Hodens. Sollte Ihnen eine derartige Veränderung auffallen, ist eine schnelle Vorstellung bei niedergelassenen urologischen Kolleg:innen dringend zu empfehlen.

Neben einer Tastuntersuchung wird die Ultraschalluntersuchung des Hodens durchgeführt, ebenso wird Blut zur Untersuchung auf Hodentumor-spezifische Tumormarker (alpha-Fetoprotein – AFP, Humam Choriongonadotropin – HCG, plazentare alkalische Phosphatase – PLAP und die Laktatdehydrogenase – LDH) entnommen.

Ergibt sich nur der geringste Verdacht auf das Vorliegen eines Hodentumors, so findet eine Gewebeuntersuchung mittels Operation statt (Schnellschnittunterschung). Zeigt das Gewebe tumorspezifische Veränderungen, wird der Hoden zusammen mit dem Samenstrang entfernt und aus dem gegenseitigen Hoden eine Gewebeprobe zum Ausschluss vorliegender Tumorvorstufen entnommen. In den Tagen nach der OP werden zusätzliche Untersuchungen zur Stadiumsbestimmung (Ausbreitungsdiagnostik/Staging) durchgeführt.

In Abhängigkeit vom Ergebnis dieser Untersuchungen und vom endgültigen Befund der feingeweblichen Untersuchung besprechen wir anschließend gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen. Dies kann abhängig vom gefundenen Tumortyp von einem abwartenden Verhalten mit engmaschigen Tumornachsorgeuntersuchungen, über eine einfache Chemotherapie oder Bestrahlung bis hin zur Durchführung einer komplexen Chemotherapie oder weiteren operativen Maßnahmen reichen.

Unsere Urologie verfügt über langjährige Erfahrungen – sowohl bei der chemotherapeutischen, wie auch bei der operativen Therapie. Heilungschancen von über 90 Prozent sind erfreulicherweise bei Hodentumoren der Standard. Insbesondere die nerverhaltende Entfernung von Lymphknoten im Bereich der großen Bauchgefäße (retroperitoneale Lymphadenektomie) zur Erhaltung der Ejakulationsfähigkeit unserer zumeist jungen Patienten kann durch die langjährige Operationserfahrung unserer Operateure gewährleistet werden.

Wir bieten an:

  • Früherkennung
  • Nervenschonende retroperitoneale Lymphadenektomie mit Erhalt der Ejakulation
  • Resttumorentfernung nach Chemotherapie
  • Chemotherapie in Kooperation mit der Onkologischen Schwerpunktpraxis und Tagesklinik
  • Einleitung weiterführender Maßnahmen (Kryo-Spermakonservierung, Strahlentherapie)

Peniskarzinome

Peniskarzinome sind heutzutage glücklicherweise ein sehr seltenes Krankheitsbild. Hervorgerufen werden Peniskarzinome meist durch chronische Entzündungen unterhalb der Vorhaut oder auch durch Viren bedingte Genitalwarzen.

Bemerkbar machen sich Peniskarzinome durch meist schmerzlose Verhärtungen im Bereich der Eichel oder durch auf geringen Kontakt schnell zu Blutungen neigende Oberflächenveränderungen. Zur Sicherung der Diagnose steht auch hier die Gewinnung einer Gewebeprobe (Biopsie) an erster Stelle. In vielen Fällen kann der Tumor unter Wahrung eines Sicherheitsabstandes zum gesunden Gewebe bereits hierbei komplett entfernt werden.

Sollten sich in der feingeweblichen Untersuchung zeigen, dass der Tumor nicht komplett entfernt wurde, muss gegebenenfalls eine Folgeoperation mit dem Ziel der kompletten Tumorentfernung folgen.

Zum sicheren Ausschluss einer Streuung des Tumors in den Körper werden zusätzlich in einem weiteren Operationsschritt die sogenannten Wächterlymphknoten in den Leisten entfernt (Sentinel-Lymphadenektomie). Auch hier kann unsere Klinik auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen und bietet Ihnen fundierte, qualitativ hochwertige operative Ergebnisse.