Informationen für Patient:innen

Dieser Fragebogen richtet sich an Patient:innen bei denen ein Darmkrebs festgestellt wurde. Heutzutage ist bekannt, dass auch genetische Faktoren das Risiko für das Auftreten von Darmkrebs beeinflussen können. Mit Hilfe dieses Fragebogens kann ermittelt werden, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass bei Ihnen eine erbliche Form von Darmkrebs besteht.


Wenn Sie dies wissen möchten, beantworten Sie dafür bitte die folgenden Fragen:

  1. Wurde bei Ihnen oder einem Ihrer Eltern, Geschwister oder Kinder Darmkrebs vor dem 50. Lebensjahr festgestellt?
    Nein □   Ja □
     
  2. Wurden bei Ihnen oder einem ihrer Verwandten mehrere Krebserkrankungen gleichzeitig oder nacheinander in einem der folgenden Organe festgestellt? (Krebserkrankung in Dickdarm, Dünndarm, Magen, Gebärmutter (nicht Gebärmutterhals), Eierstöcke, Bauchspeicheldrüse, Gallenwege, ableitende Harnwege, Gehirn oder Talgdrüsen)
    Nein □   Ja □
     
  3. Sind neben Ihrem Darmkrebs bei ihren Eltern, Geschwistern oder Kindern vor deren 50. Lebensjahr Krebserkrankungen in einem der folgenden Organe aufgetreten? (Dickdarm, Dünndarm, Magen, Gebärmutter (nicht Gebärmutterhals), Eierstöcke, Bauchspeicheldrüse, Gallenwege, ableitende Harnwege, Gehirn oder Talgdrüsen)
    Nein □   Ja □
     
  4. Gibt es in Ihrer Familie neben Ihnen mindestens zwei weitere Personen, die an Darmkrebs oder an Krebserkrankungen an einem der folgenden Organe erkrankt sind? (Krebserkrankung in Dickdarm, Dünndarm, Magen, Gebärmutter (nicht Gebärmutterhals), Eierstöcke, Bauchspeicheldrüse, Gallenwege, ableitende Harnwege, Gehirn oder Talgdrüsen)
    Nein □   Ja □
     
  5. Wurden bei Ihnen oder einem Ihrer Verwandten mehr als 10 Polypen gleichzeitig im Dickdarm gefunden oder die Diagnose einer „Polyposis“ gestellt?
    Nein □   Ja □

► Falls Sie mindestens eine der Fragen mit Ja beantwortet haben, ist es möglich, dass in Ihrer Familie eine erbliche Form von Darmkrebs vorliegt. Wir empfehlen Ihnen zur weiteren Klärung der Situation eine Vorstellung in einer humangenetischen Sprechstunde oder weiterführende Untersuchungen durch Ihre behandelnden Ärzte. Bei Verdacht auf ein Lynch-Syndrom (spezielle Form einer erblichen Darmkrebs-Erkrankung) ist die Einleitung einer Abklärung entsprechend dem in den entsprechenden Leitlinien empfohlenen Vorgehen sinnvoll.

► Wenn Sie keine Frage mit Ja beantwortet haben, ist das Risiko für das Auftreten von Darmkrebs in Ihrer Familie aber trotzdem höher als in der Allgemeinbevölkerung. Der Grund dafür ist der bei Ihnen festgestellte Darmkrebs. Daher sollten Ihre Eltern, Geschwister oder Kinderfrühzeitigere (Früherkennungs-)Untersuchungen wahrnehmen, als üblicherweise empfohlen wird. Welche Untersuchungen und in welchem Abstand diese durchgeführt werden sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt / Ihrer behandelnden Ärztin.

Fragebogen entwickelt von der Arbeitsgruppe 'Familiärer Darmkrebs' des Instituts für Humangenetik, Universitätsklinikum Bonn Vers. 22.03.2019

Die Auswertung Ihrer Antworten des Fragebogens zur Ermittlung des familiären Risikos für Darmkrebs hat ergeben, dass bei Ihnen eine erbliche Form von Darmkrebs vorliegen könnte.

Auch wenn dies Ihre aktuelle Therapie in der Regel nicht ändert, gibt es dennoch zwei gute Gründe, die Untersuchung auf eine mögliche erbliche Form von Darmkrebs durch einen Spezialisten vervollständigen zu lassen:

  • Ihre Verwandten und Ihre Nachfahren könnten ebenfalls betroffen sein. Durch individuelle Empfehlungen zur frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen könnte die Erkrankung bei Ihren Familienangehörigen frühzeitig entdeckt oder sogar vermieden werden.
  • Bestimmte genetische Anlagen, die als Ursache für die Entstehung von Darmkrebs identifiziert wurden, werden auch mit bösartigen Erkrankungen in anderen Organen assoziiert, für die es in Deutschland aktuell keine etablierten Vorsorgeprogramme gibt. Bei Bestätigung der Diagnose sollten auch diese Organe gezielt im Rahmen einer individuellen Vorsorge regelmäßig untersucht werden.

Das Senckenberg Zentrum für Humangenetik in Frankfurt ist seit 2017 Kooperationspartner unseres Darmzentrums und verfügt über die notwendige Ausstattung und Expertise zur genetischen Diagnostik und Beratung. Wir können Ihnen die Vorstellung zur weiteren Abklärung aus den genannten Gründen nur wärmstens empfehlen und unterstützen Sie gerne bei der Terminvereinbarung. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, auch eine andere humangenetische Beratungsstelle aufzusuchen.

Mehr Informationen:

Senckenberg Zentrum für Humangenetik
Facharztzentrum Frankfurt-Nordend gGmbH
Weismüllerstraße 50 | 60314 Frankfurt am Main

Telefon: 069 4089679-0
Fax: 069 4089679-13
E-Mail: info@senckenberg-humangenetik.de

Schnell-Check Darmkrebs

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