Gut- und bösartige Tumoren der Bauchspeicheldrüse

Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse bedeutet nicht automatisch „Krebs“. Es gibt auch gutartige Tumorformen, wenngleich das bösartige Adenokarzinom der häufigste und aggressivste Pankreastumor ist. Grundsätzlich gilt: Besteht ein Tumorverdacht, führen wir eine intensive Diagnostik durch. In den meisten Fällen ist zudem eine Operation, unabhängig von der Form des Tumors, unumgänglich. 

Gerade bei den eher selten auftretenden Neuroendokrinen Pankreastumoren, wie Insulinom, Gastrinom, Glucagonom, VIPom oder Somatostatinom verfügen wir über ein hohes Maß an Behandlungs-Erfahrung. Das Gleiche gilt für die Behandlung des Adenokarzinoms.

Therapie

Ist ein Tumor bösartig, kann der Krebs ausschließlich operativ entfernt werden. In der Regel ist nach der Operation eine Chemotherapie erforderlich, gelegentlich vor oder nach der Operation die Strahlentherapie. In unserer Tumorkonferenz tauschen sich die unterschiedlichen Expert:innen der Fachbereiche aus, um das bestmögliche Behandlungsprogramm für die Patient:innen zu entwickeln.

Hat der Tumor noch nicht gestreut, das heißt keine Metastasen gebildet, ist das Ziel der Operation die dauerhafte Heilung. Dabei wird der Tumor selbst radikal mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand einschließlich der Lymphknoten entlang der Lymphabflusswege entfernt.

Liegen bereits Metastasen vor, kann eine Operation dennoch sinnvoll sein, da sie Tumor bedingte Komplikationen mindern oder vermeiden kann. Dadurch ermöglichen wir dem/der Betroffenen ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität. Eine Chemo- oder Strahlentherapie sowie eine Schmerzbegleitung sind zudem Teil dieses palliativen Verfahrens. Eine Heilung ist nicht mehr möglich.

Eine gewisse Ausnahme stellt das neuroendokrine Karzinom der Bauchspeicheldrüse dar, da seine Tumorbiologie nicht so aggressiv ist wie beispielsweise die des duktalen Adenokarzinoms. Hier kann, wenn bestimmte feingewebliche Kriterien erfüllt sind, eine Operation auch im metastasierten Stadium sinnvoll sein, sodass der Patient/die Patientin von der Operation einen Benefit hinsichtlich des Überlebens hat.

Nach Möglichkeit setzen wir minimal-invasive Verfahren auch in der Pankreaschirurgie ein.

Tumornachsorge

Nach der Operation sollte in regelmäßigen Abständen eine Nachsorge erfolgen, die in enger Kooperation mit dem Hausarzt/der Hausärztin durchgeführt wird. Durch verschiedene Untersuchungen wird kontrolliert, ob der Tumor nachgewachsen ist oder ob sich Metastasen, vor allem in der Leber, entwickelt haben.

Folgen nach Pankreasoperation

Nach Teilentfernung oder totaler Entfernung der Bauchspeicheldrüse kann es zu einer Funktionseinschränkung der Bauchspeicheldrüse kommen. Dabei stehen zwei Probleme im Vordergrund:

  • zu wenig Pankreasenzyme (führt zu Verdauungsproblemen)
  • zu wenig Insulin (führt zu hohem Blutzucker)

Moderne Medikamente können diese Mangelzustände beheben.