Behandlungsablauf

Die Aufnahme unserer Patient:innen erfolgt in der Regel über die Zentrale Notaufnahme, wo die Notfallversorgung und Behandlungsplanung interdisziplinär erfolgt (wie die Behandlung von Schmerzen, Ultraschalluntersuchungen, Blutentnahmen, Anfertigung von Röntgenbildern etc.).

Patient:innen über 70 Jahre, die einen der typischen Altersbrüche aufweisen oder typische altersmedizinische gesundheitliche Probleme haben, werden als ATZ-Patient:innen eingestuft und erhalten ein interdisziplinäres unfallchirurgisch-geriatrisches Behandlungsangebot.

Bei nicht operationspflichtigen Verletzungen ist eine direkte Aufnahme in die geriatrische Klinik mit sofortigem Beginn der Mobilisierung möglich.

Bei operationspflichtigen Verletzungen (vor allem hüftgelenksnahe Fraktur) wird der Eingriff in der Regel innerhalb von 24 Stunden durchgeführt – unter Einsatz der unter Leistungsspektrum genannten speziellen Techniken. Für die operative Versorgung inkl. Narkose, aber auch für die altersmedizinische Behandlung existieren einheitliche Behandlungs-Standards, die den besonderen Bedürfnissen des älteren Menschen Rechnung tragen (z. B. Auswahl geeigneter Schmerzmittel, Maßnahmen zur Sturzprävention, Delirvermeidung und -behandlung).

Nach der operativen Therapie verbleibt der/die Patient:in typischerweise auf einer unserer unfallchirurgischen Stationen. Diese sind modern ausgestattet und in der Regel Zweibettzimmer mit eigenem Badezimmer. Schon am Tag nach der Operation beginnt die Mobilisierung des/der Patient:in an die Bettkante/in den Stand/in den Stuhl. So finden etwa Maßnahmen zur Stabilisierung des Kreislaufs, zum Üben der Gangsicherheit oder des Waschens und Anziehens statt.

Mit der frühzeitigen, altersmedizinischen Behandlung wird die Selbstständigkeit und Mobilität der Patient:innen gezielt gefördert und parallel dazu mit der Organisation der weiteren Versorgung des/der Patient:in nach dem Krankenhausaufenthalt begonnen.

Wenige Tage nach der Operation und nach Entfernen der Drainagen erfolgt dann die Verlegung auf die Alterstraumatologische Station der Geriatrischen Klinik im Haus.

Die Geriatrische Station B03 im Erdgeschoss des Krankenhauses Bad Soden wurde im Jahr 2020 umfassend saniert und ist nach neuesten altersmedizinischen Gesichtspunkten gestaltet. Sie bietet optimale Behandlungsmöglichkeiten für die multiprofessionelle Therapie der älteren Patient:innen.

Die Behandlungsdauer in der geriatrischen Klinik liegt zwischen zwei bis drei Wochen, durchschnittlich bei 20 Tagen. Aufgrund der komplexen Gesundheitsprobleme der Patient:innen ist ein ganzheitlicher Therapieansatz erforderlich. Neben der altersgerechten organmedizinischen Betreuung erhält jede:r Patient:in eine individuelle interdisziplinäre rehabilitative Therapie, deren Ziel es ist, die akut eingeschränkten Fähigkeiten des alten Menschen und seine bisherige Selbständigkeit wiederherzustellen, um ihm eine Rückkehr in seine gewohnte Umgebung und sein Lebensumfeld zu ermöglichen. Es erfolgt die aufeinander abgestimmte Betreuung durch spezialisierte Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Psycholog:innen sowie die Sozialberatung. Bei jedem/jeder unserer Patient:innen fahnden wir zudem nach sogenannten geriatrischen Syndromen (typische Alterserkrankung wie Störung der Beweglichkeit, Sturzrisiko, Ernährungsstörung, Nachlassen der geistigen  Leistungsfähigkeit, Osteoporose und weiteres) und führen die Abklärung der Sturzursachen durch.