Informationen für Patient:innen

Patientenmerkblätter

Bei Ihnen wurde in unserer Klinik ein Ersatz des vorderen bzw. hinteren Kreuzbandes durch Semitendinosus/Gracilis-Sehne bzw. Patellarsehne durchgeführt. Die Nachbehandlung erfolgt nach folgendem Schema:

VKB-Ersatz

Nachbehandlungsschema nach VKB-Ersatz mit Semitendinosus- ( Gracilis- ) Sehne ohne Seitenbandruptur:

A: Transfixsplint:

1. bis 6.Woche:

  • Effnerschiene bis 4.Tag
  • Donjoy 0-0-90 Grad ab 5.Tag
  • Ab 5.Tag 20 kp belasten
  • Ab 2.Woche aufbauende bis volle Belastung
  • Motorschiene ab 2.Tag 0-0-70 Grad
  • Motorschiene 0-0-90 Grad ab 5.Tag

Analgesie, Lymphdrainage, intermitt. Kryotherapie, Thromboseprophylaxe, Patellamobilisation, Elektrostimulation mit microstim, Quadricepstraining, Gangschule, PNF

7. bis 10.Woche:

  • Donjoy nur tags bei stärkerer Belastung
  • Vollbelastung

Quadricepstraining, Elektrostimulation, Koordinationstraining, Beinpresse, Radfahren, evtl. mit verkürzter Kurbel, Proprioceptionstraining, Wassergymnastik, Aquajogging

Ab 11.Woche:

  • Keine Orthese
  • Vollbelastung

Joggen, Radfahren, Kraft-Ausdauertraining

Ab 26.Woche:

Wiederaufnahme kniebelastender Sportarten mit anliegender Orthese bei freier Beweglichkeit für 1 Jahr

Allgemeine Empfehlungen:

  1. Kein Üben gegen den Schmerz
  2. Reizzustände des Kniegelenkes vermeiden
  3. Hyperextension bis zur 7.Woche vermeiden
  4. Alter und praeop. Leistungsniveau des Pat. kann die Modifikation der Nachbehandlung nötig machen
  5. Kontrolluntersuchung ambulant 6 Wochen, 3 Monate, 1 Jahr und 2 Jahre postoperativ

B: Endobutton/Suturedisc:

  • Effnerschiene bis 4.Tag
  • Donjoy 0-0-60 Grad 5.-14.Tag
  • Donjoy 0-0-90 Grad ab 3.Woche
  • Ab 5.Tag 20 kp belasten
  • Ab 3.Woche aufbauende bis volle Belastung
  • Motorschiene ab 2.Tag 0-0-60 Grad
  • Motorschiene ab 3.Woche 0-0-90 Grad

Im Übrigen folgt die Behandlung dem Schema für die OP mit Transfixsplint.

HKB-Ersatz

Nachbehandlungsschema nach hinterem Kreuzbandersatz mit Semitendinosussehne ohne posterolaterale Stabilisierung:

1.bis 6.Woche:

  • Effnerschiene 1. und 2. Woche Tag und Nacht
  • Donjoy PCL 3. und 4. Woche 0-0-40 Grad
  • Donjoy PCL 5. und 6. Woche 0-0-60 Grad
  • Teilbelastung 1. und 2. Woche 10 kp
  • Teilbelastung 3. und 4. Woche 20 kp
  • Teilbelastung 5. und 6. Woche 1/2 Körpergewicht

Patellamobilisation - Nur passive Mobilisation aus der Bauchlage heraus

Lymphdrainage, Kryotherapie, Analgesie, Thromboseprophylaxe, Patellamobilisation, Elektrostimulation, passiv geführte Bewegungsübungen aus Bauchlage, straight leg raises (nur mit PCL-Orthese)

7. bis 10. Woche:

  • Donjoy PCL 0-0-90 Grad
  • Zügiger Übergang zur Vollbelastung mit Orthese
  • Mobilisation 0-0-90 Grad
  • Aktive Extension aus max. 60 Grad Flexion
  • Quadricepstraining, Knieextension aus max.60 Grad Flexion, Widerstand möglichst weit distal
  • Beinpresse ab 8. Woche aus max. 60 Grad Flexion
  • Koordinations- und Proprioceptionstraining, Aquawalking

> 10. Woche:

  • PCL-Orthese frei
  • Vollbelastung
  • Weitere Steigerung der Flexion
  • Aktive Extension aus max. 80 Grad Flexion
  • Stat. Fahrrad 25 - 50 Watt
  • Intensivierung des Quadricepstrainings
  • Ausdauer- und Kraft-Ausdauer-Training, Koordinationstraining, Laufprogramm ab 4 1/2 Monate postop. bei guter Quadricepsmuskulatur

Allgemeine Empfehlungen:

  1. Ein Zurückfallen der Tibia hinter die Oberschenkelrolle im Sinne der hinteren Schublade muss in den ersten 10 Wochen vermieden werden.
  2. Stabilität geht vor Mobilität
  3. Aufbau der Quadricepsmuskulatur ist extrem wichtig, da einziger funktioneller Agonist für das HKB
  4. Aufbau der Ischiocruralmuskulatur während der gesamten Reha ist zu unterlassen ( keine Flexion gegen Widerstand )
  5. Kontrolluntersuchung ambulant 6 Wochen, 3 Monate, 1 Jahr und 2 Jahre postoperativ

Ihr Knochenbruch wurde mit einem äußeren Festhalter (Fixateur externe) versorgt. Hier erhalten Sie eine Anleitung zum Umgang mit dem Fixateur.

Der Fixateur soll einmal täglich gereinigt und desinfiziert werden, um eine Entzündung zu vermeiden. Ein Abduschen des Fixateurs ist erlaubt, danach sollten Sie eine Reinigung der Eintrittsstellen der Knochenschrauben in die Haut vornehmen. Alle Beläge (Schorf und Sekret) sind zu entfernen. Benutzen Sie hierzu sterile Kompressen und eine Desinfektions-Lösung, z.B. Cutasept, Octenisept, o.ä.
Bei nässenden Wunden empfehlen wir dann das Auftragen von Mercuchrom und Verbinden mit sterilen Kompressen. Bei trockenen, sauberen Wunden dürfen die Eintrittsstellen offen bleiben.

Der Fixateur soll sauber gehalten werden. Ein Arbeiten in Nässe, Staub, Schmutz sollte ebenso vermieden werden wie der Kontakt mit Erde oder Tierhaaren.

Die verletzte Gliedmaße soll beübt werden. Die eigentätige krankengymnastische Beübung der nicht ruhiggestellten Nachbargelenke ist wichtig.

Etwa alle 3 Wochen muss die Festigkeit der Schraubverbindungen des Fixateur ärztlich überprüft werden.

Röntgenkontrollen sollen ebenfalls etwa alle 3 Wochen durchgeführt werden.

Die Entfernung des Fixateurs erfolgt nach einer Röntgenkontrolle z.B. am Handgelenk in der Regel nach 6 Wochen. Eine Narkose ist in der Regel hierzu nicht erforderlich. Die Entfernung kann durch uns oder Ihren behandelnden niedergelassenen Chirurgen erfolgen.

Wir bitten Sie um die Rückgabe des Materials, da dieses sonst in Rechnung gestellt werden muss.

Bei folgenden Problemen sollten Sie sich umgehend in unserer Klinik vorstellen: Es hat sich etwas an dem Fixateur gelockert, die Haut in der Umgebung der Knochenschrauben ist gerötet, überwärmt, geschwollen oder zeigt eine Eiterabsonderung, es treten zunehmende Schmerzen auf.

Bei Ihnen ist ein immobilisierender Stützverband aus Gips oder Kunstharz angelegt worden. Um den Behandlungserfolg zu sichern und Komplikationen zu vermeiden, sind folgende Hinweise genau zu beachten.

Lagern Sie die Gliedmaße mit dem Schienenverband so oft wie möglich hoch, damit es nicht zu einer zusätzlichen Anschwellung kommt.

Bewegen Sie die angrenzenden, nicht immobilisierten Gelenke häufig und spannen Sie die Muskeln unter dem Verband an um Thrombosen zu vermeiden.

Tragen Sie bei einem Armverband keine Ringe, da sich diese bei evtl. auftretenden Schwellungen nicht mehr abnehmen lassen und es dadurch zu Durchblutungsstörungen kommen kann.

Setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • Sie spüren Druck- oder Scheuerstellen unter dem Verband.
  • Sie haben das Gefühl eines "Kribbelns" , ein Taubheitsgefühl oder den Eindruck, die Gliedmaße sei "eingeschlafen".
  • Der Verband fühlt sich zu fest oder zu locker an, zeigt Brüche oder weiche Stellen.
  • Sie bemerken eine weiße oder blaue Verfärbung von Fingern oder Zehen.

Bei Ihnen wurde wegen einer Arthrose oder eines Oberschenkelhalsbruches ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Im Folgenden erhalten Sie einige Hinweise, wie Sie sich in den ersten 6 Wochen nach der Operation verhalten sollten.

Beim Sitzen sollten die Beine gerade vor dem Körper stehen und im Hüftgelenk rechtwinklig gebeugt sein. Eventuell benötigen Sie in der ersten Zeit eine Sitzerhöhung oder einen erhöhten Stuhl, wie Sie es während Ihres stationären Aufenthaltes kennengelernt haben. Sitzen Sie nicht schräg auf dem Stuhl, beugen Sie sich nicht im Sitzen zur Seite. Überkreuzen Sie im Sitzen nicht die Beine. Gehen Sie nicht in die Hocke.

Im Stehen drehen Sie sich bitte nicht abrupt um. Drehen Sie Becken und Bein gleichzeitig.

Auto fahren sollten Sie erst wieder, wenn das operierte Bein in Kraft und Beweglichkeit wieder voll hergestellt ist. Zum Einsteigen stellen Sie den Autositz mehr nach hinten und setzen Sie sich so auf den Sitz, dass die Beine vor dem Körper sich noch ausserhalb des Wagens befinden. Stützen Sie sich mit den Händen auf dem Armaturenbrett und der Rückenlehne ab. Drehen Sie dann Beine und Körper gleichzeitig in den Wagen. Beim Aussteigen verfahren Sie in umgekehrter Reihenfolge.

Erhöhen Sie Ihren Toilettensitz. Eine Sitzerhöhung können Sie im Sanitätshaus erwerben oder ausleihen.

Beim Treppen steigen gehen Sie nur eine Stufe auf einmal hinauf. Setzen Sie beide Füße auf dieselbe Stufe, bevor Sie die nächste hinaufgehen. Halten Sie sich mit einer Hand am Geländer fest, die andere Hand führt den Stock.

Sprechen Sie mit Ihrem weiterbehandelnden Arzt über die Aufnahme sportlicher Aktivitäten. Schwimmen (Kraulschwimmen ist besser als Brustschwimmen) und Rad fahren sind einige Wochen nach der Operation wieder erlaubt. Wenn Sie in der Lage sind zu joggen, dürfen Sie dies grundsätzlich wieder tun. Längere Strecken sind jedoch zu vermeiden, da der Kunststoffeinsatz zwischen künstlicher Hüftpfanne und Oberschenkelkopf sonst zu schnell abgenutzt wird.

Bei Ihnen wurde eine Verletzung der unteren Gliedmaßen konservativ oder operativ behandelt. Dadurch besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für eine tiefe Beinvenen-Thrombose (Gerinnselbildung in den zum Herzen führenden Blutgefäßen). Dieses Risiko wird zusätzlich erhöht, wenn bei Ihnen z.B. eine Übergewichtigkeit oder eine vorbestehende Thromboseneigung besteht. Auch die Einnahme von Ovulationshemmern ("Pille") oder Rauchen bedingt ein erhöhtes Risiko für die Thromboseentstehung. Um dieses Risiko zu senken, wurden Sie während des stationären Aufenthaltes in unserer Klinik mit einer täglichen "Thrombosespritze" behandelt. Falls die Thrombose-Prophylaxe über den stationären Aufenthalt hinaus auch zu Hause oder in der Reha-Klinik durchgeführt werden sollte, wurden Sie von uns entsprechend informiert.

Falls Sie von uns kein Rezept für die "Thrombosespritze" erhalten haben, muss dieses von Ihrem weiterbehandelnden Arzt ausgestellt werden.

Es ist wichtig, dass die Spritze täglich zum gleichen Zeitpunkt gegeben wird. Falls Sie von uns entsprechend geschult worden sind, können Sie sich die Spritze selbst verabreichen. Ansonsten kann dies auch von Ihren Angehörigen durchgeführt werden.

In den ersten Wochen der Behandlung mit "Thrombosespritzen" sollte Ihr Arzt regelmäßig eine Blutbildkontrolle durchführen, um rechtzeitig zu erkennen, ob es zu einem unerwünschten Absinken der Zahl der Blutplättchen (Thrombocyten) kommt.

Die Thromboseprophylaxe sollte durchgeführt werden, bis Sie wieder ein normales Aktivitätsniveau wie vor der Operation erreicht haben. Auf jeden Fall ist die Thromboseprophylaxe für die gesamte Dauer einer Gipsbehandlung notwendig. Den genauen Zeitpunkt für die Beendigung der Prophylaxe besprechen Sie bitte mit Ihrem weiterbehandelnden Arzt.